Unterschiede zwischen SBP und Plesk 12

Die Benutzeroberflächen von SBP und Plesk in der Power-User-Ansicht sind nahezu identisch. Daher werden hier nur die wichtigsten Änderungen bei der Arbeitsweise mit Plesk behandelt.

Next in this section:

Erweiterte Benutzerrollenberechtigungen

Das Tool Presence Builder

SSL Schutz

Webanwendungen

Erweiterte E-Mail-Verwaltung

Sonstige Plesk Features

 

Erweiterte Benutzerrollenberechtigungen

Im Vergleich zu SBP stehen in Plesk mehr Berechtigungen zur Verfügung, sodass eine präzisere Anpassung der Benutzerrollenberechtigungen möglich ist. So lassen sich die Benutzer mit Plesk beispielsweise zwei verschiedenen Gruppen zuordnen, von denen die eine E-Mail-Konten und die andere Firmen-Mailinglisten verwalten kann. Da in Plesk mehr Berechtigungen zur Verfügung stehen, können manche SBP-Berechtigungen bei der Migration in mehrere verwandte Plesk Berechtigungen aufgeteilt werden. Die folgende Tabelle verdeutlicht, wie die Berechtigungen migriert werden.

SPB-Berechtigung Plesk Berechtigung Anmerkungen zum Ergebnis der Migration

Benutzer verwalten

Rollen verwalten

Benutzer und Rollen verwalten

Die Berechtigung wird erteilt, wenn eine der SBP-Berechtigungen erteilt ist.

Websites und Domains verwalten

Websites erstellen und verwalten

Protokoll-Rotation konfigurieren

Anonymous-FTP-Service konfigurieren

Geplante Aufgaben erstellen und verwalten

Datenbanken erstellen und verwalten

Datenbackup und Wiederherstellung konfigurieren

Statistiken anzeigen

Websites in Presence Builder entwerfen

Zusätzliche FTP-Konten erstellen und verwalten

DNS-Einstellungen verwalten

Java-Anwendungen installieren und verwalten

 

Servereinstellungen ändern

-

Die Berechtigung wird nicht migriert, da in Plesk nur Benutzer mit der Administratorrolle Servereinstellungen ändern können.

E-Mail verwalten

E-Mail-Konten erstellen und verwalten

Mailinglisten erstellen und verwalten

 

Persönliche Informationen aktualisieren

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Die Berechtigung wird nicht migriert, da in Plesk alle Benutzer persönliche Informationen ändern können.

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Dateien hochladen und verwalten

Standardmäßig ist diese Berechtigung nach der Migration verweigert.

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Spamfilter konfigurieren

Standardmäßig ist diese Berechtigung nach der Migration verweigert.

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Antivirensoftware konfigurieren

Standardmäßig ist diese Berechtigung nach der Migration verweigert.

Weitere Informationen zu den Eigenschaften der Benutzerrollen finden Sie im Abschnitt Benutzerrollen.

 

Das Tool Presence Builder

In SBP konnten Sie mit dem Tool Site Editor mühelos eigene Websites erstellen. Für dieselben Zwecke stellt Ihnen Plesk das weitaus leistungsfähigere Tool Presence Builder bereit. Verglichen mit Site Editor bietet Presence Builder Folgendes:

  • Neue intuitive Oberfläche, die das Erstellen von Websites in weniger Schritten ermöglicht.
  • Über 100 mit Inhalten gefüllte Website-Vorlagen, die Sie als Grundlage für Ihre Websites verwenden können.
  • Zusätzliche Komponenten, die einfach in Ihre Website integriert werden können, wie z.B. Online-Shop oder eingebettete Videos.
  • Integration Ihrer Website in Facebook und vieles mehr.

Weitere Informationen zu Presence Builder finden Sie im Abschnitt Erstellen von Websites mit Presence Builder.

Beachten Sie, dass in Site Editor erstellte Websites nicht mit Presence Builder kompatibel sind. Dennoch können Sie, wenn Site Editor in Plesk installiert ist, solche Websites damit bearbeiten. In diesem Fall enthalten Websites in der Liste Websites & Domains die zusätzliche Schaltfläche In SiteBuilder 4 oder Site Editor bearbeiten.

 

SSL Schutz

Mit Plesk können Sie Verbindungen zu Ihren Websites genauso sichern, wie Sie es von SBP gewohnt sind. Sie können also SSL-Zertifikate unter Tools & Einstellungen > SSL-Zertifikate abrufen und diese unter Tools & Einstellungen > IP-Adressen den IP-Adressen zuweisen. Wie in SBP können Sie pro IP-Adresse nur ein Zertifikat zuweisen. Wenn Ihre Hosting-Ressourcen also nur eine gemeinsam genutzte IP-Adresse beinhalten, können Sie demnach nur eine Website sichern. Plesk stellt dafür erweiterte SSL-Schutz-Features bereit, die Ihnen ermöglichen, dieses Problem zu lösen:

  • Separate SSL-Zertifikate für Websites.
    Wenn Sie Plesk in einer Linux Betriebssystemumgebung mit Unterstützung für SNI-Technologie einsetzen, ist es möglich, authentische SSL-Zertifikate für Websites zu nutzen, die unter gemeinsamen IP-Adressen gehostet werden. Dies bedeutet, dass Sie mit Plesk separate SSL-Zertifikate für die einzelnen Websites verwenden können. Weitere Informationen zu separaten SSL-Zertifikaten finden Sie im Abschnitt SSL und gemeinsam genutzte IP-Adressen (Linux).
  • Shared-SSL-Zertifikate für eine Reihe von Websites.
    Wenn Sie Plesk in einer Windows Betriebssystemumgebung einsetzen, ist es möglich, ein gemeinsames SSL-Zertifikat für die Sicherung der Verbindungen zu allen Websites zu nutzen. In diesem Fall wird das Zertifikat einer Domain zugewiesen, die das Zertifikat mit anderen Domains teilt. Diese Domain wird als Master-SSL-Domain bezeichnet. Das heißt, alle Websites verwenden ein gemeinsames SSL-Zertifikat, obwohl dieses nur für eine Ihrer Websites ausgegeben wurde. Weitere Informationen zu Shared-SSL-Zertifikaten finden Sie im Abschnitt SSL und gemeinsam genutzte IP-Adressen (Windows).

Die Zuweisung eines SSL-Zertifikats zu einer Website wird im Abschnitt Schützen der Verbindungen mit SSL-Zertifikaten beschrieben.

 

Webanwendungen

Gegenüber SBP weist die Verwaltung von Anwendungen in Plesk wenige oder keine Änderungen auf. Wie in SBP erfolgt der Zugriff auf die Liste der verfügbaren Webanwendungen über die Registerkarte Anwendungen. Weitere Informationen zur Anwendungsverwaltung finden Sie im Abschnitt Verwenden von Website-Anwendungen.

Beachten Sie, dass Ihre eigenen Anwendungspakete jetzt mithilfe des Application Vault hochgeladen werden. Das Vault ist das lokale Plesk Repository für Webanwendungen. Damit haben Sie Zugriff auf eine erweiterte Liste von Anwendungen und können Anwendungen aktualisieren, ihre serverweiten Einstellungen konfigurieren sowie einige weitere Operationen ausführen. Weitere Informationen zum Application Vault finden Sie im Abschnitt Webanwendungen.

 

Erweiterte E-Mail-Verwaltung

Die E-Mail-Verwaltung in Plesk unterscheidet sich geringfügig von der in SBP. Die allgemeinen E-Mail-Einstellungen befinden sich jetzt in den Mailserver-Einstellungen.

Gegenüber SBP weist Plesk eine Reihe weiterer E-Mail-Features auf:

  • Erweiterter Spamschutz:
    • Serverweite Blacklists und Whitelists.
      Mithilfe dieser Listen können Sie E-Mail-Nachrichten von ausgewählten Servern grundsätzlich abweisen oder annehmen. Weitere Informationen zu Blacklists und Whitelists für E-Mails finden Sie im Abschnitt Serverweite Blacklists und Whitelists.
    • Erweiterte SpamAssassin-Einstellungen.
      Mit Plesk können Sie SpamAssassin präziser konfigurieren. Hier haben Sie beispielsweise Zugriff auf Einstellungen wie die Empfindlichkeit des Spamfilters oder die Blacklists und Whitelists von SpamAssassin. Darüber hinaus können Sie den Spamfilter für jedes E-Mail-Konto individuell konfigurieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Schutz vor Spam.
  • Mailserver-Nachrichtenwarteschlange überwachen (auf Linux Plattformen).
    Dies kann hilfreich sein, wenn Ihr Mailserver überlastet ist und die Menge der eingehenden Nachrichten nicht bewältigen kann. Anhand der E-Mail-Warteschlange können Sie die Ursache der Überlastung feststellen. Weitere Informationen zur Nachrichtenwarteschlange finden Sie im Abschnitt E-Mail-Staus und Nachrichtenwarteschlange (Linux).
 

Sonstige Plesk Features

Über die oben beschriebenen wesentlichen Änderungen hinaus weist Plesk eine Reihe von Features auf, die in SBP überhaupt nicht verfügbar waren. Hierbei handelt es sich unter anderem um die Ereignisverwaltung, die Überwachung des Serverzustands und benutzerdefinierte Themes für die Markenidentität. Eine Beschreibung aller dieser Features würde jedoch den Rahmen dieses Kapitels sprengen. Ausführliche Informationen zu weiteren Serververwaltungsoperationen finden Sie in den entsprechenden Abschnitten dieses Handbuchs.