Erste Schritte nach dem Upgrade auf Plesk 12.5

Dieses Kapitel richtet sich an Kunden von Hosting-Services, die zuvor Version 9 (oder älter) von Plesk benutzt haben. Hier finden Sie Informationen zu den wichtigsten Änderungen in Plesk und zu möglichen Problemen, die beim Plesk Upgrade nach der Übertragung von Benutzerkonten und -websites nach Plesk 12.5 auftreten können.

Die wichtigsten Konzepte, die Sie kennen sollten
  • Die Domain wurde durch das Abonnement ersetzt.

    Das Domain-Konzept wurde durch das Abonnement-Konzept ersetzt. Ein Abonnement ist eine Hosting-Einheit, mit der mehrere Websites (Domains und Subdomains) über die vorgegebenen Ressourcen und Services betrieben werden können. Das Multidomain-Hosting innerhalb eines Abonnements ist auf eine IP-Adresse begrenzt. Kunden, die Websites auf unterschiedlichen IP-Adressen hosten wollen, müssen zusätzliche Abonnements abschließen.

  • Die Ressourcen eines Kunden sind jetzt Ressourcen eines Abonnements.

    Kunden müssen nicht mehr ihre Ressourcen auf Domains oder Abonnements umverteilen: Jedem Abonnement wird ein festgelegtes Set an Ressourcen zugewiesen. Diese Ressourcen werden in dem Hosting-Paket festgelegt.

  • SSL-Zertifikate werden in der Regel von allen Domains eines Abonnements gemeinsam genutzt.

    Alle Websites in einem Abonnement verfügen über dasselbe SSL-Zertifikat. Sofern Plesk SNI (Server Name Identification) unterstützt, können auch domainspezifische Zertifikate verwendet werden.

    Falls Kunden alle Subdomains in einem Abonnement mit einem einzigen Zertifikat schützen wollen, sollten sie in Betracht ziehen, ein Multidomain-SSL-Zertifikat (Wildcard-Zertifikat) zu erwerben.

Besonderheiten des SiteBuilder Upgrades
  • Im Lieferumfang von Plesk 12.5 ist bereits Presence Builder (ehemals SiteBuilder) enthalten, aber Sie können auch SiteBuilder 4.5 verwenden.

    Web Presence Builder ist eine Komponente von Plesk, die eine schnelle und effiziente Website-Erstellung ermöglicht. Wenn Plesk mit SiteBuilder auf die Version Plesk 12.5 upgegradet wird, dann wird nicht automatisch ein Upgrade der SiteBuilder-Komponente durchgeführt. Stattdessen wird der neue Presence Builder auf dem Server installiert und SiteBuilder 4.5 bleibt betriebsfähig. Jedoch ist der Umfang an Aktionen mit in SiteBuilder 4.5 erstellten Websites auf Bearbeiten und Veröffentlichen begrenzt.

  • Mit Einschränkungen ist es möglich, Websites von SiteBuilder 4.5 auf Presence Builder zu übertragen.

    Presence Builder bietet die Möglichkeit, Websites, die in SiteBuilder 4.5 erstellt wurden, zu importieren. Bei diesem Feature bestehen jedoch bestimmte Einschränkungen: Einige Elemente der importierten Website können fehlen oder fehlerhaft sein. Wir empfehlen daher, diese mit der Originalversion zu vergleichen und fehlenden Content manuell hinzuzufügen.

    Lesen Sie im Abschnitt Importieren von Websites aus SiteBuilder 4.5 weiter, wenn Sie mehr über das Importieren von SiteBuilder 4.5 Websites in Presence Builder erfahren möchten.

Änderungen beim Speichern von sicherem Content
  • Webcontent, der für den Zugriff über sichere SSL-Verbindungen bestimmt ist, kann nur im httpdocs-Verzeichnis gespeichert werden.

    Die Option zur Verwendung eines separaten Verzeichnisses zum Speichern von Webcontent, der über sichere SSL-Verbindungen zur Verfügung stehen soll, ist in der neuen Version nicht mehr vorhanden. Der gesamte Webcontent wird jetzt in dem Verzeichnis httpdocs abgelegt.

    Das Verzeichnis httpsdocs kann nach dem Upgrade auf Plesk 12.5 weiterhin im Webspace verbleiben. Allerdings empfehlen wir, dass Sie beim Hochladen von Dateien in den Webspace via FTP den gesamten Content im Verzeichnis httpdocs ablegen.

    Wenn Sie bisher die Option verwendet haben, SSL-geschützten Content und andere Dateien in separaten Verzeichnissen aufzubewahren und Sie APS-verpackte Anwendungen in dem httpsdocs-Verzeichnis einer Website installiert hatten, wird Plesk nach dem Upgrade den Kompatibilitätsmodus für diese Website aktivieren. Dadurch werden Anwendungen, die zuvor in dem httpsdocs-Verzeichnis installiert waren, für Internetnutzer zugänglich, aber können nicht über Plesk verwaltet werden. Zudem werden Sie nicht in der Lage sein, neue Anwendungen in dem httpsdocs-Verzeichnis zu installieren.

    In solch einem Fall können Sie - mit entsprechendem technischen Wissen besitzen - folgendermaßen vorgehen:

    1. Sichern Sie den gesamten Content aus dem Verzeichnis httpsdocs in einem Backup und speichern Sie es an einem anderen Ort. Verschieben Sie die Dateien noch nicht nach httpdocs.
    2. Führen Sie ein Backup der Datenbanken durch, die von den im Verzeichnis httpsdocs installierten Anwendungen verwendet werden. Sie können hierzu das Dienstprogramm mysqldump verwenden.
    3. Entfernen Sie die Anwendungen aus dem Verzeichnis httpsdocs.
    4. Deaktivieren Sie den Kompatibilitätsmodus in Plesk (Registerkarte Websites & Domains > Domainname).
    5. Installieren Sie die nötigen Anwendungen neu.
    6. Laden Sie die Daten, die Sie in Schritt 1 gesichert haben, in das Verzeichnis httpdocs hoch.
    7. Stellen Sie die Datenbanken der Anwendungen wieder her, indem Sie sie in den MySQL-Datenbankserver importieren.

    Wenn Sie nicht das nötige technische Wissen haben, empfehlen wir Ihnen folgende Vorgehensweise: Belassen Sie die zuvor installierten Anwendungen und den hochgeladen Content im Verzeichnis httpsdocs und hosten Sie neue Anwendungen in anderen Websites. Wenn Sie Anwendungen in der Website, die im Kompatibilitätsmodus ausgeführt wird, installieren müssen, können Sie die Anwendungen unter httpdocs (http://) in der Website installieren.